Gestatten? Unsere Hofkarten

Hallo, meine Lieben!

Ich hoffe, ihr seid genauso entspannt ins neue Jahr gestartet wie wir. Wie geht es euch? Gehört ihr zu den Leuten, die am liebsten die entspannte Weihnachts- und Neujahrszeit verlängert hätten? Oder kribbelt es euch schon in den Fingern vor lauter Tatendrang? Ich kann mich auf jeden Fall bei beidem wiederfinden, aber heute scheint die Sonne – und da geht bei mir der Motor an. Also raus aus dem Winterschlaf: Jetzt kommt ein neuer Blogartikel! 
Vielleicht hat der/die eine oder andere auch einen Poker-Koffer zu Weihnachten bekommen? Falls ja – dann ist dieser Beitrag für euch! Denn ich verspreche, dass ihr nach dem Artikel eure Spielkarten mit ganz anderen Augen sehen werdet. Heute geht es aber nicht wirklich um die Wert-Karten, sondern um die Figuren, die in jedem Spielkartendeck die Hauptrollen spielen. Richtig – Bube, Dame & König. Im Gegensatz zu Zahlenkarten nennt man diese Hofkarten. Der Name war damals auch Programm, denn diese Figuren gehörten dem königlichen Hofe an.

Die Figuren und ihre Besonderheiten lernen wir heute etwas genauer kennen. Zwar sind die Hofkarten in verschiedenen Kartenspielen (Rommé, Skat,…) meist ähnlich, aber heute schauen wir uns vor allem die Hofkarten aus einem Poker-Deck an. Und ohne lange um den heißen Brei herumzuschreiben spielen wir heute ein klassisches Frage-Antwort-Spiel. Habt ihr Lust auf einen kleinen Wettbewerb? Na, dann wollen wir doch mal sehen, ob ihr die Antwort auf die Fragen schon im Vorhinein kennt – oder doch noch überrascht werdet…

Okay, die ist wirklich leicht. In jedem Poker-Kartendeck sind 12 Figuren-Karten enthalten. Buben, Damen & Könige. Pro Kartenfarbe (Kreuz, Herz, Pik und Karo) gibt es jeweils einen Buben, eine Dame und einen König. 3 Figuren x 4 Farben = 12 Hofkarten. 
Falls ihr falsch lagt, habt ihr sicher das Ass der den Joker mitgezählt, stimmts? Hier also nochmal die Erinnerung an euch, dass das Ass keine Hofkarte ist und auch der Joker nicht dazuzählt.

Trotzdem gut geschlagen. Aber wisst ihr bei der nächsten Frage Bescheid? Lasst uns mal alle Augen der Hofkarten zusammenzählen.

Ein Deck hat ganze 42 Augen! Moment mal… 12 Figuren und 42 Augen? Falls ihr weniger vermutet habt –Manche Figuren im Spielkartendeck sind in Portrait-Haltung zu sehen und manche im Profil. Und im Profil ist nur ein Auge sichtbar. Die Zyklopen im Deck sind der Pik-Bube, der Herz-Bube und der Karo-König. Deshalb nennt man diese Figuren im englischen auch „One Eyed Jack“ oder „One Eyed King“. Die restlichen Personen im Deck sind in Portrait-Haltung abgebildet. Ihr kommt auf nur 21 Augen? Dann schaut euch eine Hofkarte mal ganz genau an. Jep. Eine Hofkarte zeigt die Person nämlich immer zweimal – um 180° gedreht. Und so, meine Damen und Herren, kommen wir auf 42 Augen.

Uff. Das war ganz schön viel Gerechne, mh? Damit ist jetzt aber Schluss! Jetzt kommen wir zu einer Person im Deck, die einen besonderen Spitznamen trägt. Errätst du, um welche Person es sich handelt?

Wenn ihr euch die Hofkarten der Könige mal genau anseht und miteinander vergleicht fällt euch vielleicht etwas auf. Einer der Könige trägt sein Schwert nämlich hinter seinem Kopf. Und auf den ersten Blick sieht es so aus, als hätte er einen Unfall mit seinem Schwert gehabt. Lieber Herz-König, vielleicht trägst du das nächste Mal doch lieber einen Helm!? 😉

Der Herz König hat aber noch andere Besonderheiten, die ihn von den anderen Königen unterscheiden. Zum einen ist er der einzige König mit einem Schnauzbart. Damit wäre er heutzutage womöglich wieder im Trend. Zum anderen ist er der einzige König, der beide Hände zeigt – eine Hand am Schwert, die andere am Bauch.

So langsam merkt ihr sicher, dass ihr viele Details bisher übersehen hattet, oder? Bleiben wir doch gleich bei den Königen und nehmen den Karo-König genauer unter die Lupe.

Habt ihr es schon entdeckt? Ich glaube, dafür müsst ihr euch die Hofkarten der Könige nochmal ansehen und vergleichen. Na? Richtig! Von allen Königen ist der Karo-König der Einzige, der sich im Profil zeigt. Zudem ist euch vielleicht aufgefallen, dass er, im Gegensatz zu den anderen Königen, kein Schwert trägt. Doch natürlich ist er auch bewaffnet – allerdings mit einer Axt. Vielleicht kommt er aber auch gerade vom Holzhacken zurück…? 😉

Genug von den Königen – auch bei den Damen gibt es eine Figur, die sich von den anderen unterscheidet.

Ein Blick in die Karten genügt: Euch müsste sofort auffallen, dass die Pik-Dame die Einzige ist, die nicht in Portrait-Haltung verewigt ist. Zusätzlich ist sie auch die Einzige, die neben einer Blume auch eine Art Zepter besitzt. Ansonsten sind alle Damen gleich aufgebaut. Mit Blume in der Hand, festlicher Kleidung und außergewöhnlichen Frisuren machen sie jedes Kartendeck etwas schöner.
Apropos Frisur! Der Großteil der Hofkarten hat dieselbe Haarfarbe. Weiß. Aber wisst ihr auch, wer hier heraussticht? Jawoll! Die Buben! Die haben nämlich gelb-blondes Haar. Und wo wir gerade bei den Buben sind – wusstet ihr, dass diese früher gar nicht so hießen? 

Okay, wenn ihr das wisst, seid ihr wirklich Spielkarten-Nerds. Ich erlöse euch mal: Bis 1864 wurden die Buben Knappen genannt. Allerdings kam es dadurch beim Spiel oft zur Verwechslung mit dem König. Denn die Abkürzungen (K = König, Kn= Knappe) waren nicht leicht zu unterscheiden. Gerade, wenn es ein spannendes oder schnelles Spiel war. Deshalb kennen wir diese Hofkarte nur als Bube.

Wow! Ihr habt euch echt gut geschlagen! Und ich glaube, jetzt ist auch der letzte aus dem neujährlichen Winterschlaf erwacht, oder? Ich hoffe ihr hattet genauso Spaß an dieser kleinen FAQ-Runde, wie ich. Und auch, dass ich euch etwas Neues erzählen konnte. Erzählt es bei eurer nächsten Kartenrunde ruhig weiter. Vielleicht könnt ihr eure Mitspieler:innen genauso überraschen, wie ich euch heute.

Alles Liebe für euch,
Eure FelicitASS