Das Loriot Kartenspiel – und was zuvor geschah

Das Loriot Denkmal in Stuttgart zeigt eine Mops auf einer Säule. Loriot Kartenspiel, ASS Altenburger

„Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos!“ Eins der berühmtesten Zitate über die beliebte Hunderasse passt gerade, wie die Ente in die Wanne, denn am 15.10. ist es wieder soweit: Wir feiern Weltmopstag! Das Zitat stammt von einem gewissen Bernhard-Victor Christoph-Carl von Bülow – uns besser bekannt als Loriot. Beschäftigen wir uns also einmal mit dem begeisterten Mops-Besitzer. Lasst uns gemeinsam entdecken, was alles geschah, bevor es ein Loriot Kartenspiel gab!

„So lassen Sie das Kind doch mal nach vorn!“

Loriot wurde am 12. November 1923 in Brandenburg an der Havel geboren und sollte zu einem der größten Humoristen Deutschlands werden. Sein Name Loriot, der französische Begriff für „Pirol“, stammt übrigens aus seinem Familienwappen. Schon dieser Hauch von Noblesse passte gut zu seinem feinfühligen, oft aristokratisch anmutenden Humor.

„Früher war mehr Lametta!“ – Die ersten Jahre

Loriot war nicht sofort die feingeistige Humor-Ikone, als die wir ihn heute kennen. Er stammte aus einer preußischen Offiziersfamilie. Entsprechend konservativ war seine Erziehung. Nachdem er 1941 sein (Not-)Abitur machte, diente er im Zweiten Weltkrieg. Nach seiner Rückkehr studierte er Grafik in Hamburg.

“Nicht gut genug, sonst hätte ich am 20. Juli 1944 zum Widerstand gehört. Aber für den schauerlichen deutschen Beitrag zur Weltgeschichte werde ich mich schämen bis an mein Lebensende.” — Loriot auf die Frage, ob er ein guter Soldat gewesen sei

Seine Karriere begann zunächst als Karikaturist. Loriot zeichnete für verschiedene Zeitungen und illustrierte Bücher. Seine Zeichenkunst und sein feiner, beobachtender Humor machten ihn schon bald bekannt. Besonders seine „Knollennasen“-Figuren, die so typisch für seine Zeichnungen wurden und Jahre später auch ein gewisses Loriot Kartenspiel zieren sollten, etablierten sich in der deutschen Humorlandschaft. Doch nicht nur als Zeichner sollte Loriot berühmt werden.

„Du Dödel Du!“ – Der Aufstieg zum Humoristen

In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich Loriot zunehmend zum Allrounder. Er schrieb Kolumnen, illustrierte Bücher und begann, Fernsehen zu machen. Sein Humor traf den Nerv der Zeit. Loriot verstand es, die kleinen Missverständnisse des Alltags, die Spießigkeit, die absurden Momente des Lebens und die zwischenmenschlichen Eigenheiten auf eine unglaublich präzise und gleichzeitig charmante Art darzustellen.

Sein Durchbruch als Fernsehstar gelang ihm schließlich in den 1970er Jahren mit der Sendung „Loriot“. Hier präsentierte er seine berühmten Sketche. Er trat häufig selbst als Protagonist in ihnen auf, oft in Kombination mit seiner kongenialen Partnerin Evelyn Hamann. Besonders beliebt sind die Sendungen zu seinen runden Geburtstagen. Darin moderiert er auf dem legendären Sofa sitzend die verschiedenen Sketche und Zeichentrickvideos an. Und damit blieb er in den Köpfen der Deutschen hängen. Wer von uns hat beim Frühstück oder beim Eierkochen nicht schon einmal „Das Ei ist hart!“ gesagt – oder zumindest gedacht?

Kartenspiel Loriot Rommé vor weiteren Karten aus dem Spiel, die also Hintergrund dienen. Loriot Kartenspiel, ASS Altenburger
Das Loriot Kartenspiel hält neben den legendären Illustrationen jede Menge Spielmodi bereit.

„Sagen Sie jetzt nichts, Hildegard!“ – Legendäre Sketche

Loriots Geschichten fangen in der Regel harmlos an, um schließlich immer absurder zu werden, geradewegs zu eskalieren. Die zwei Herren in der Badewanne, Herr Müller-Lüdenscheid und Herr Dr. Klöbner, unterhalten sich zunächst gesittet, als sie sich unversehens eine Wanne teilen müssen. Solange, bis ein Streit um den Einsatz einer Bade-Ente eskaliert und die Drohung „Wenn Sie die Ente hereinlassen, lasse ich das Wasser heraus!“ fällt. Ein weiteres Beispiel für diese Dramaturgie ist der herrlich chaotische Sketch „Das schiefe Bild“, in dem der Protagonist zunächst ein schief hängendes Bild begradigen will – und dabei das gesamte Zimmer in Schutt und Asche legt.

„Mein Name ist Lohse, ich kaufe hier ein“ – Loriot kann Kino

Neben den zahlreichen Sketchen wurden auch seine beiden Filme außerordentlich erfolgreich. Darin griff Loriot erneut Themen des deutschen Alltagslebens auf und brachte sie in seiner unverkennbaren Art auf die Leinwand. „Ödipussi“ (1988) erzählt die Geschichte eines erwachsenen Mannes, der immer noch sehr von seiner Mutter dominiert wird. „Pappa ante Portas“ (1991) hingegen handelt von einem Mann, der nach seiner Pensionierung mit der Herausforderung konfrontiert ist, plötzlich zu Hause zu sein und dabei das Familienleben ordentlich aufmischt.

„Und – zack! – komm ich mit der Herz 9!“ – Das Loriot Kartenspiel

Loriot hat sich in vielerlei Hinsicht verewigt: im kollektiven Humor, in Redewendungen, Bildern, Gesten und Ansichten. Ihm zu Ehren wurden Denkmäler errichtet, Plätze benannt und – Sofas aufgestellt. Wir erinnern uns auf unsere ganze eigene Weise an ihn. Im „Loriot Rommé“ sind seine schönsten, gezeichneten Motive vereint. Mit diesem Loriot Kartenspiel kann u.a. Rommé, Skat, Canasta und Mau Mau gespielt werden, getreu dem Motto: „Wenn man nicht ernst spielt, macht es keinen Spaß!“

Vielleicht also denken wir am Weltmopstag an den bekennenden Hundefreund, der uns den Spiegel vorgehalten und so viel Freude gebracht hat. Vielleicht schauen wir uns ein paar seiner lustigsten Stücke an. Und vielleicht spielen wir eine Runde Rommé mit dem Loriot Kartenspiel. Oder zwei. In jedem Fall lesen wir uns wieder beim nächsten Magazinartikel „… und im Herbst eröffnet dann der Papst mit meiner Tochter eine Herrenboutique in Wuppertal.“

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