Jens Nowotny im Interview: Vom Spielfeld zum Spielbrett

Bald ist es endlich wieder soweit! Die SPIEL in Essen startet wieder am 24. Bis 27. Oktober. Wir stecken schon in der heißen Phase der Vorbereitung. Umso mehr freue ich mich heute mit dem ehemaligen Fußballnationalspieler Jens Nowotny über Spiele zu sprechen. Spielen beschäftigte ihn schon sein Leben lang — egal ob auf dem Fußballfeld oder auf dem Spielbrett. Der 1974 in Malsch geborene Jens Nowotny startete seine Karriere beim SC Karlsruhe, spielte ab 1996 als Abwehrspieler bei Bayer Leverkusen und war 2006 Teil des Sommermärchens während der WM in Deutschland. Nun organisiert er u.a. Spieletage und erzählt uns heute, wie sich diese Leidenschaft entwickelte.

Hallo Jens, manche unserer Leser*innen sind bestimmt überrascht dich auf unserem Blog wiederzufinden. Erklär doch mal kurz: Wie begann deine Begeisterung für Spiele und wie verlief deine Spiel-Laufbahn danach?

Eigentlich begann es tatsächlich schon in Kindesjahren. Spiele wie Risiko, Monopoly, Spiel des Lebens oder Hase und Igel kamen genauso oft auf den Tisch, wie Kniffel oder Mau Mau. Mit meinem Bruder und den Nachbarskindern gab es oft Spielenachmittage. Zwischendurch ebbte es dann auf Grund der Arbeit ein wenig ab, bevor ich dann 2010 das erste Mal auf der SPIEL war. Ab da war ich „infiziert“.

Stimmt, auf der SPIEL haben wir uns ja auch zum ersten Mal getroffen. Teilt deine Familie die Begeisterung fürs Spielen? Ist es eine gemeinsame Leidenschaft oder geht ein Raunen durch die Familie, wenn auf dem heimischen Wohnzimmertisch ein neues Spiel liegt?

Leider gehen die Interessen meiner Familie etwas auseinander, was spielen betrifft. Es gibt Phasen, wie das Aufkommen der Exit-Reihe, da spielen alle total versunken mit. Dann wiederum passiert wochenlang gar nichts.

Wenn du nicht gemeinsam mit deiner Familie spielst, wer sind dann deine Spielpartner?

Freunde und Bekannte aus dem Ort. Und an Weihnachten wird mein Bruder verpflichtet.

In einem Interview 2016 offenbartest du, dass ca. 730 Spiele in deinem Besitz sind. Verrate uns: wie viele sind es aktuell und wo verstaust du sie?

Naja, ein paar mehr sind es dann doch geworden. In erster Linie aber auch durch die tolle Unterstützung seitens der Verlage, die doch das ein oder andere Spiel für unseren nunmehr 9. Spieletag sponsern. Bei dem wir weder Eintritt noch Geld für Essen und Trinken verlangen. Das einzige, was die Leute mitbringen sollen, ist gute Laune. Der nächste Spieletag findet am 16.11.2019 ab 14 Uhr , Im Binsenfeld 24, 51515 Biesfeld statt. Es kann gerne jeder vorbeikommen, der Lust am Spielen hat und/oder neugierig ist. Alles kostenlos.

Meine Spiele sind in einem kleinen Raum verstaut, in dem auch ein Tisch steht, auf dem immer ein Spiel aufgebaut ist. Entweder es ist ein neues Spiel zum Kennenlernen oder ein Solo-Spiel.

Ein eigenes Spielezimmer also, nicht schlecht 🙂 Du bist wiederkehrend auf der SPIEL unterwegs. Was zieht dich immer wieder dorthin?

Die unglaubliche Atmosphäre auf der Spiel begeistert mich immer wieder aufs Neue. Wenn viele Menschen mit Spaß am Spielen zusammenkommen, ist das was ganz besonderes.

Sehen wir uns dieses Jahr eigentlich auch wieder auf der SPIEL in Essen?

Ja. Ich werde den ganzen Freitag dort sein und eventuell sogar schon Donnerstag. Aber das muss ich zuerst mit meiner Familie abklären.

Richtig, am Freitag haben wir ja auch schon einen Termin, um über unsere weitere Zusammenarbeit zu sprechen. Denn du hast es ja schon angesprochen, du veranstaltest selbst Brettspielevents. Was ist dir dabei besonders wichtig und welche Erfahrungen nimmst du dabei auch von Spielemessen mit?

Wenn die Personen am Spieletag bei uns sich verlieren und das Gefühl aufkommt sie hatten eine gute Zeit, dann haben wir alles richtig gemacht.