Hallo ihr Lieben,
Welche Spiele habt ihr früher als Kinder gerne gespielt? Bei mir sind es Klassiker gewesen, wie Rommé und „Mensch, ärgere dich nicht“. Und ich weiß nicht, ob euch das auch bekannt vorkommt, aber viele Spiele hab‘ ich damals sehr gern mit meinen Großeltern gespielt. Und natürlich wurde ich das eine oder andere Mal richtig abgezockt. Trotzdem hatten wir alle eine große Portion Spaß – trotz unterschiedlicher Generationen.
Gerade in der heutigen Zeit blüht die Brettspiel-Branche förmlich auf – in den letzten 2 Jahren sogar um die 20%1. Kein Wunder: Spielen macht Spaß, lässt uns den Alltag vergessen und schweißt zusammen. Dabei werden manche Spiele immer detaillierter, komplizierter und gleichzeitig undurchsichtiger für ältere Menschen. Um gleichzeitig die Spiele nicht aus den Augen zu verlieren, die für Jung und Alt gleichermaßen verständlich sind, hat sich das „Spielecafé der Generationen“ zur Aufgabe gemacht, diese Spiele zu kennzeichnen – mit dem Generationen-Spiel-Siegel. Über das Siegel, ihr Engagement und den Boom der Spiele-Branche haben wir mit Paul Theissen gesprochen – Mitglied im Spielecafé der Generationen und Rezensent.
Was treibt euch und euer Spielecafé an?
Es macht so sehr Spaß zu sehen, wie sich Menschen zum Spielen treffen, kennenlernen und eine gute Zeit miteinander haben. Da passiert an den Tischen sehr viel Kommunikation zwischen Jung und Alt, die sich oft vorher praktisch nicht kannten.
Wir haben selber sehr viel Spaß an Brett- und Kartenspielen und geben das gerne weiter. Da gibt es mittlerweile auch eine unglaubliche Bandbreite. Im Café haben wir gemerkt, dass manche Spiele generationsübergreifend funktionieren, viele aber auch nicht. Das hat uns auf die Idee gebracht, Spielen, die in der Hinsicht vorbildlich funktionieren und entsprechend produziert sind, mit dem Generationen-Spiel-Siegel kenntlich zu machen, über das wir mittlerweile in einer größeren Runde entscheiden.
Und was macht das Spielecafé der Generationen so besonders und unterscheidet euch von anderen Plattformen?
Zunächst sind wir ganz normale Spieler:innen, die testen und ihre Erfahrungen weitergeben. Unser Augenmerk liegt dabei auch immer auf der Generationen-Tauglichkeit. Wir haben ein ganzes Team von Rezensent:innen und täglich erscheint eine neue Rezension auf unserem Blog, die von einem breiten Publikum wahrgenommen wird.
Das Generationen-Spiel-Siegel ist mittlerweile bei Verlagen, Blogger:innen und Spieler:innen bekannt. Damit fördern wir die Idee, dass sich mehrere Generationen zum Spielen an einen Tisch setzen. Wir haben zu den mit dem Siegel ausgezeichneten Spielen barrierefreie Erklärvideos erstellt. Diese und nähere Informationen findet man ganz leicht auf unserer Website.
Zudem findet man dort Angebote und Termine zu Online-Spieleabenden. Besonders ist wohl auch, dass wir ein gemeinnütziger Verein sind, der sich ganz dem Kulturgut „Spiel“ sowie der Alten- und Jugendhilfe und Förderung bürgerlichen Engagements verschrieben hat.
Man spürt euer Engagement wirklich – und das steckt richtig an! Wie kann man bei euch „mitspielen“?
Wenn das Spielecafé wieder öffnet, was vermutlich im Mai 2022 endlich wieder der Fall sein, kann man ganz zwanglos einfach vorbeikommen – ins Gemeindehaus in Pfarrkirchen. Bei den Online-Spieleabenden kann man sich von überall aus anmelden und mitmachen. Diese finden per Zoom oder Discord statt.
Gerade die letzten beiden Jahre haben das „Online-Spiel“ populärer gemacht. Was hat sich bei euch innerhalb dieser Zeit verändert?
Es hat uns wirklich überwältigt, wie aus der ersten Idee des Spielecafés die Einrichtung geworden ist, die wir jetzt haben. Über Förderungen haben wir eine pädagogische Kraft, die in Kindergärten und Senioreneinrichtungen fürs generationenübergreifende Spielen wirbt. Es wurde auch bald wahrgenommen, dass wir mit einem Angebot beim Stadtfest vor Ort sind und dass man uns sogar buchen kann.
Ihr müsst wissen – das Spielecafé ist Träger des neuen Jugendzentrums in Pfarrkirchen, das in kürzester Zeit sehr großen Zuspruch bekommen hat. Es ist erst 8 Wochen geöffnet und hat mittlerweile 60–100 Besucher am Tag. Bei all diesen Entwicklungen ist auch das Team der ehrenamtlichen Helfer gestiegen. Auch hier ist eine Gemeinschaft entstanden. Deutschlandweit. Das alles begeistert uns und spornt uns an. Natürlich hat Corona uns zurückgeworfen, weil wir das Spielecafé oft schließen mussten. Die Ideen sind uns aber nicht ausgegangen, wie man sieht.
Und wie sehen eure Zukunftspläne aus mit dem Spielecafé der Generationen?
Zunächst weitermachen, weiterwachsen, ohne dass es uns über die Köpfe wächst. Das hat bisher ja gut funktioniert. Für die Spielemesse in Essen haben wir erstmals einen Stand gebucht. Da fahren wir mit einem ziemlich großen Team hin und stellen die Generationen-Spiele vor. Das wird eine Herausforderung, spannend und spaßig zugleich und es wird uns noch bekannter machen, als wir schon sind.
Spielehand aufs Herz – Was ist euer Favorit: Online-Spielen oder persönlich miteinander? Und warum?
Das ist ganz klar das persönliche Miteinander vor Ort. Mittlerweile hat das Online-Spielen aber aufgeholt. Die Angebote sind vielfältig: Spiele wie „Codenames“, „Stille Post“, „Roll & Write“ und sogar „Escape-Games“ kann man heute miteinander online erleben. Da haben die Einschränkungen durch Corona viele neuen Ideen hervorgebracht. So entstehen tolle Verbindungen zwischen Leute aus den unterschiedlichsten Orten. Trotzdem freuen wir uns, wenn wir das Café wieder öffnen und alle wieder persönlich sehen. Der Spaß ist nämlich gemeinsam am Tisch einfach sehr viel größer.
Dann wünschen wir euch umso mehr Spaß und Erfolg mit dem Spielecafé und bedanken uns für eure Zeit!
Falls ihr Lust bekommen habt das Spielecafé der Generationen noch näher kennenzulernen schaut gerne auf ihrer Website oder ihrer Facebook-Page vorbei.
Ich wünsch‘ euch viel Spaß beim Spielen 🙂
Eure FelicitASS
1 https://www.dw.com/de/brettspiele-boomen-in-der-pandemie/a-56420599